Shiro-Shoyu hat eine durchsichtige Bernsteinfarbe, ist aber intensiv in ihrer Aroma-Entfaltung. Verdünnt benutzt ist sie sanft und vollmundig im Geschmack. Im Gegensatz zu Koi-kuchi (dunkle Soyasoße) färbt sie das Lebensmittel beim Kochen nicht und bringt so dessen Farben schön zur Geltung. Anders als bei den vier anderen Sojasoßenarten wird die weiße Sojasoße hauptsächlich aus Weizen (ca. 90%) und einem kleinen Anteil an Sojabohnen hergestellt. Der Salzanteil ist durchschnittlich um ca. 2% höher ist, als bei Koi-Kuchi, wo er bei 15-16% liegt.

Die Entstehung der Shiro-Shoyu wird auf etwa 1800 datiert, sie also eher ein jüngeres Mitglied der klassischen Sojasoßenfamilie. Der Anteil der Shiro-Shoyu an der gesamten Sojasoßenproduktion in Japan liegt heute unter 1%. Das liegt auch daran, dass sie nicht als Haupt-Sojasoße, sondern als Hintergrundgeschmack oder Nuancengeber benutzt wird.

Shiro-Shoyu ist aufgrund der oben beschriebenen Eigenschaften hervorragend geeignet in der Kombination mit europäischen Soßen und Gerichten. Geben Sie eine kleine Portion Shiro-Shoyu, (eventuell in Brühe, Wasser oder Weißwein leicht verdünnt) in ihre Suppen, Pasta, verschiedene Soßen, Marinaden und Salat-Dressings. Sie ist leise und zurückhaltend, aber ein kleiner Teelöffel reicht oft völlig aus, ihre Soßen oder Gemüse- und Fleischgerichte überraschend harmonisch abzurunden.